Wie geht es voran?
Internet of Things für die Emscher-Lippe-Region
Mit dem Aufbau von Gateways eines sicheren und robusten Long Range Wide Area Network (LoRaWAN) in den Städten der Emscher-Lippe-Region stellen wir eine öffentlich zugängliche Funknetz-Infrastruktur für Unternehmen, Kommunen, Organisationen und Bürger und Bürgerinnen bereit. An dieses Netzwerk können frei zugänglich zahlreiche Sensoren angebunden werden, die ohne Lizenzgebühren oder andere Verbindungskosten öffentliche und geschützte Daten liefern. Durch dieses Netzwerk lassen sich bspw. die Belegung von Parkplätzen für Elektromobile erfassen, Gebäudedaten oder Luftqualitätswerte messen und darstellen. Zahlreiche weitere Anwendungsfälle drehen sich um den Schutz von Ressourcen und um die Daseinsvorsorge. LoRaWAN-Netzwerke gehören inzwischen weltweit zu den klassischen Smart-City-Bausteinen.
Wo bewegen wir uns derzeit im Projekt?
Nach der erfolgreichen Installation des ersten Gateways auf dem Dach des Knappschaftskrankenhauses in Recklinghausen im Januar 2019, wurden mit den zuständigen Abteilungen des Kreises Recklinghausen auf kreiseigenen Gebäuden weitere geeignete Standorte gesucht, die von der Bauhöhe der Gebäude in ihrem Umfeld geeignet erscheinen. Dazu wurden die Berufskollegs in Castrop-Rauxel, Haltern und Recklinghausen als potentiell geeignet ausgewählt. Mit dem Kraftwerksbetreiber Uniper wurde vereinbart, auf sehr hohen Gebäuden an drei Standorten Gateways anzubringen. Die Kooperation mit Uniper wurde durch die Wirtschaftsförderung der Stadt Datteln vermittelt und erwies sich als sehr zügig und unkompliziert. Zur Erschließung weiterer Standorte für Accesspoints wurden seitens des Evangelischen Kirchenkreises Recklinghausen mit den Bürgermeistern der Städte Dorsten, Bottrop und Gladbeck Gespräche geführt, um das Projekt in der Emscher-Lippe-Region mit kommunalen Belangen zu verknüpfen. Für die Städte Dorsten und Bottrop ergaben sich daraus Projektpräsentationen bei der Dorstener Wirtschaftsförderung (WINDOR) und verschiedenen städtischen Ämtern der Stadt Bottrop (IT, Liegenschaften, Grünflächenmanagement u.a.). Beide Akteure fällten 2019 die Entscheidung, eigene Sensordatennutzungen für kommunale Belange anzustreben: In Bottrop wurde ein vergleichendes Baummonitoring im Innenstadtbereich und in einer Parkanlage verabredet. Die WINDOR ging im Zuge der Projektkooperation in die Planung für eine Accesspointerrichtung in der Dorstener Innenstadt, um eigene Nutzungen, z.B. zur Temperaturmessung in einer Heizzentrale und für Stromzähler anzugehen. Mit der Stadt Castrop-Rauxel wurde Ende 2019 vereinbart, eine Parkraumüberwachung von Parkflächen mit Ladesäule anzustreben. Die Stadt Herne errichtet derzeit mithilfe des Projekts drei Gateways in Herne und Wanne-Eickel als Grundlage für eigene Smart-City-Nutzungen.
Neben der Installation der Gateways in der Region wurden mittlerweile vier öffentliche Workshops zur Wissensvermittlung und Anwendung der Technologie u.a. im FabLab an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen durchgeführt.
Wo geht es hin?
Aus den Produktevaluationen werden dauerhaft nutzbare Gateways in der Emscher-Lippe-Region hervorgehen. Über die errichteten Gateways können per eigenständiger Anmeldung durch Userinnen und User über das „The Thingsnetwork“ Sensordaten eingespeist werden und für eigene Zwecke verarbeitet werden.
Was läuft gut, was haben wir bereits erreicht/umgesetzt?
Die Errichtung der Gateways mit empirisch erfassten Reichweiten von 5 km im urbanen Raum und 15-40 km im Freiland schreitet voran. Es wurden insges. bisher 18 Gateways in Betrieb genommen; für die Städte in der Region zeigt sich die Anzahl der errichteten und geplanten Gateways wie folgt: Bottrop: 3 geplant, Castrop-Rauxel: 3 geplant, Datteln: 2, Dorsten: 8, +5 geplant, Haltern: 2 geplant, Herne: 1, +3 geplant, Herten: 3, Recklinghausen: 6, +1 geplant.
Vor welchen Herausforderungen stehen wir aktuell?
Aktuell bremst die Corona-Pandemie eine Reihe geplanter Umsetzungsschritte innerhalb der Projektrealisierung aus, da Koordinationsabläufe z.B. zur Errichtung weiterer Gateways unterbrochen sind oder stark verzögert laufen. So lassen sich bauliche und technische Gegebenheiten nicht zügig klären, wodurch Verfahrensabläufe gehemmt werden. Ebenso können leider derzeit weitere Workshops zur Wissensvermittlung nicht durchgeführt werden.
hh, 17.06.2020